Manchmal gibt es schon äußerst seltsame Zufälle ...
Als das zweimastige Segeltransportschiff "Mary Celeste" am 07. November 1872 in See stach, war die Welt noch in Ordnung. In New York hatte man es mit 1.701 Fässern Ethanol beladen - nach damaligen Wert von 35.000 US-Dollar - die es nach Genua in Italien transportieren sollte. An Bord befanden sich der Kapitän, sieben Besatzungsmitglieder und zwei Passagiere - die Ehefrau und das Kind des Kapitäns.
Über den Verlauf der Reise ist nichts bekannt, nur dass man die "Mary Celeste" am 04. Dezember 1872 frei treibend auf dem Ozean entdeckte.
Die Barke "Del Gratie", deren Kapitän Morehouse gut mit dem "Mary Celeste"-Kapitän Briggs befreundet war, stieß auf ihrem Weg auf das Geisterschiff.
Als man Bord ging, fand man dort keine Personen, weder tot noch lebendig. Die Besatzung und die Passagiere waren spurlos verschwunden. Das Schiff war nicht beschädigt und konnte sofort wieder seetüchtig gemacht werden.
Sofort wurde beschlossen, einen Teil der "Del Gratie"-Mannschaft auf dem Geisterschiff zurückzulassen und dieses in den Hafen von Gibraltar zu segeln. Dort wurde die "Mary Celeste" genauer untersucht.
Ging man anfangs noch von einem Piratenüberfall aus, so musste man diese Theorie auch schnell wieder fallen lassen, denn die wertvolle Fracht befand sich noch an Bord. Nur 9 der 1.701 Fässer Ethanol waren leer.
Später gab es noch die Theorie, die "Del Gratie" habe die Mannschaft der "Mary Celeste" beseitigt, um eine geringe Bergungsprämie zu kassieren, aber auch dieser Gedanke wurde schnell wieder fallen gelassen, da nach einem Überfall mit dem Verkauf des an Bord befindlichen Ethanols wesentlich mehr zu verdienen gewesen wäre.
Auch später tauchte nie wieder ein Besatzungsmitglied der "Mary Celeste" auf. Die genauen Umstände um das Verschwinden einer ganzen Schiffsbesatzung wird wohl für immer ungeklärt bleiben.
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