Mittwoch, 14. September 2011

Zuschauer bewerben sich für das "Todesspiel"

Manchmal gibt es schon äußerst seltsame Zufälle...

Der Film "Running Man" (1987) mit Arnold Schwarzenegger nach dem 1982 erschienenen Roman "Menschenjagd" von Richard Bachman, dürfte den meisten bekannt sein. Ein in der Grundidee ähnliches Ereignis wurde jedoch bereits 1970 verfilmt - in Deutschland.

In dem Film "Das Millionenspiel" von Regisseur Tom Toelle, geht es ebenfalls um die Jagd auf einen Kandidaten. Der Kandidat muss eine Woche vor einer Gruppe "Auftragskiller" flüchten: Schafft er es, diese Woche zu überleben, winkt ihm der Gewinn von 1.000.000 DM.

Der Film ist in einer Art "Reality-TV"-Fornat gedreht. Ein Moderator (gespielt von Dieter-Thomas Heck) führt durch das Programm eines fiktiven Privatsenders, das ganze wird gewürzt mit dokumentarischen Einspielungen. Den Anführer der Killerbrigade spielt der damals noch nicht (als Comedian) bekannte Dieter Hallervorden. Alles in allem erweckt der Film den Anschein, als passiere die Handlung tatsächlich.

Das eigentliche Faszienierende: Der Film macht bereits deutliche Anspielungen auf das durch Werbung finanzierte Privatfernsehen und die immer weitergehenden Grenzüberschreitungen bei der Gewinnung von Zuschauer- und Marktanteilen, weit bevor es tatsächlich privates Fernsehen gab.

Bei seiner Erstausstrahlung passierte zudem Folgendes: Zuschauer hielten den Film für eine reale Sendung. In der Sendeanstalt des ZDF gab es eine ganze Reihe von Beschwerdeanrufen über dieses gräßliche TV-Format.

Allerdings ... gab es auch eine ganze Reihe von Personen, die sich als Kandidaten für dieses Spiel bewerben wollten, um sich ebenfalls für 1 Mio DM eine Woche lang durchs Land jagen zu lassen und gegebenfalls im Mißerfolgsfall den Tod zu finden.

Leider gab es einen Fehler bei der Sicherung der Rechte, sodass der Film über Jahre hinweg (abgesehen von der Erstausstrahlung) unbekannt blieb und erst im Jahre 2002 wieder gezeigt werden konnte.

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