Manchmal gibt es schon äußerst seltsame Zufälle...
Nachdem Henri Becquerel 1896 die radioaktive Strahlung entdeckte, war dieses Wundermittel in aller Munde. Nicht zuletzt verdanken wir einer preisgekrönten Forscherin namens Marie Curie die heutige Strahlentherapie, oftmals das letzte Mittel, eine Krebserkrankung zu heilen.
Was aber auch Frau Curie anfangs nicht ahnte: Strahlen sind nicht nur Heilsbringer, sondern können genau so sehr das Unheil bringen. Diese Tatsache musste Marie Curie später am eigenen Leib erfahren, verstarb sie doch an den Spätfolgen ihrer Arbeit mit radioaktiven Materialien. Und spätestens seit den Bombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki und den Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima, ist einem jeden bekannt, dass freigesetzte Strahlung eine der größten Gefahren für die Menschheit ist.
Doch vor diesem Wissen, nutzte man Radioaktivität, wo es nur ging.
Die Deutschen Auerwerke vertrieben zum Beispiel eine Zahnpasta mit dem Namen "Doramad". Diese Wunderzahnpasta enthielt Thorium-X und wurde mit dem Slogan beworben:
"Durch ihre radioaktive Strahlung steigert sie die Abwehrkräfte von Zahn und Zahnfleisch."
Das Wundermittel fand somit bis zum Sommer 1945 - nachdem die ersten Wahrheiten über Radioaktivität durch die Atombombenangriffe auf Japan bekannt wurden - reißenden Absatz. Anschließend verschwand es aus den Verkaufsregalen.
Ob "Doramad" tatsächlich Menschenleben forderte ist nicht dokumentiert, da radioaktive Strahlung zumeist erst zu Spätfolgen führt und dann eine Krebserkrankung beispielsweise nur schwer auf einen jahrelang zurückliegenden Gebrauch einer radioaktiven Strahlung zurückzuführen ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen